Mittwoch, 26. Januar 2022
Der Arm über der Schulter
Warten ist ein grausamer Zustand.
Ich warte auf Antworten von dir.

Immer noch dieselben Fragen.
Immer noch derselbe Zustand.

Ist das zwischen uns vorbei?

Pausiert das zwischen uns?

Willst du weitermachen wie bisher und mich mit Unachtsamkeit immer wieder treffen?


Dein Schweigen sollte mir schon Antwort genug sein.
Tief im Inneren kenne ich deine Entscheidung.
Wahrscheinlich will ich sie nur noch ein bisschen aus egoistischen Gründen ignorieren.


Mein Trost ist einer der Momente aus dem Jahr 2021.
Unter der Dusche, als ich dir den Arm über die Schulter gelegt habe.

Im Nachgang hast du Folgendes geschrieben:

"Es soll nicht bis morgen warten.
Es war nicht zu intim,
es ist nicht der Satz,
es ist das Gefühl,
es ist das Empfinden,
"Ich vertraue Dir, weil Du mir Vertraust", das mich erstarren ließ.
Das, war Dein Arm über meiner Schulter."


Dieser Moment ist mir so kostbar geworden.
In diesen wenigen Sekunden - so bilde ich mir ein -warst du (be) frei (t).
In diesem so flüchtigen Augenblick warst du so ganz bei mir.
Keine platzende Seifenblase.
Keine Störung.
Kein Universum, das dich zurückzieht.

Dieser Augenblick hat den restlichen Widerstand des Sichnichtverlieben / liebens in mir komplett zerstört.
Da sind meine restlichen Grenzen gefallen.

Diesen Moment trage ich mit mir.
Lege ihn mir um, wie - ja tatsächlich - wie eine Umarmung.
Damit das Grau in mir ein wenig leichter wird.

Denn eben jetzt ist das Vermissen fast körperlicher Schmerz.

Du fehlst mir so.

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