Freitag, 15. Juli 2022
wir drehen uns im Kreis
Oft genug höre ich deine unausgesprochenen Fragen.
Zwischen den Zeilen schwingt mehr als einmal Sehnsucht mit.

Ich weiß wohl, dass dir die 08/15 Plaudereien nicht reichen und immer mal wieder in die Laken verschwinden.

Ich bin nicht blind und taub demgegenüber.
Ich nehme das, ich nehme dich da durchaus wahr.

Allerdings bin ich auch froh darüber, dass wir einen Rahmen definiert haben.
Ja, bei dem Wort Affäre kommt dir die Galle hoch.
Dennoch sei froh drum, so hat man eine klare und strukturierte Kommunikationsebene geschaffen.

In dieser bin ich nicht angepisst.
In dieser fordere ich nichts.
In dieser stelle ich kein Ultimatum.
In dieser gebe ich aber auch nichts.

Weißt du, vor knapp einem Jahr habe ich mich in die Idee fallen gelassen, dass wir zwei ein mehr sind. Aus so vielen Gründen.
Aber die Idee traf auf die Realität und diese zeigte mir, dass ich nicht aufgefangen werde.
Ein Lernprozess in all den Monaten für mich mit der Erfahrung, dass ich mich nicht auf dich verlassen kann.
Das gehört für mich dazu, wenn sich Menschen kennenlernen.

Jetzt haben wir alles all die Monate durchgekaut und durchgespielt.
Wir haben der Affäre ihren Platz geschaffen.

Ich habe dir vor knapp einmal einem halben Jahr dein Armband zurückgeschickt.
Dazu ein paar wenige Zeilen.
An dieser Auffassung, an meiner Meinung hat sich nichts geändert.

Tja nur dann, dann kommen deine Zwischentöne.
Du bist damit nicht zufrieden.
Aber du kannst MIT und IN deinem Universum nicht mehr leisten und mir nicht mehr geben.
Und genau das verstehe ich nicht.
WAS willst du eigentlich?
Es geht doch gar nicht mehr.
Da weiß ich auch nicht, wie ich damit umgehen soll.

Du willst keine Affäre, aber alles andere geht auch nicht?
Dann wäre die logische Konsequenz gar nichts mehr zu haben.

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Montag, 4. Juli 2022
Der Wendepunkt
Zählst du mit, wie oft wir eigentlich immer an diesem Archiv-Tag anlanden?
Der Tag vor dreimal einem halben Jahr.

Warum beschäftigt man sich immer und immer wieder mit dieser Situation?

Meine Antwort war schnell gesprochen, dennoch fasst sie vielleicht nur einen Bruchteil.

Dazu gehört für mich, dass es so etwas an sich nur in Filme und Büchern gibt.
Erzähl jemanden Außenstehenden unsere Geschichte und du würdest ungläubige Blicke ernten.

Dazu gehört auch, dass es tatsächlich ein Wendepunkt war.
Nicht ein Abwenden, sondern sich ein zueinander wenden.

Auch war es ein absolutes aus der Deckung kommen.
Das auditive Kennen auf eine andere Stufe heben.
Ein "anderes Level" eben. ;-)
Sich klar werden, dass es ab diesem Zeitpunkt für immer anders weitergehen wird.
Kein zurück mehr möglich.

Gewürzt vielleicht unbewusst auch mit der Erkenntnis, dass unsere Universen so bestehend sind, dass man vor 12 oder mehr Jahren den ersten Wendepunkt verpasst hat.
Wir werden immer in unserem Rahmen begrenzt sein.

Ein bisschen Erschrecken gab es sicherlich auch.
Dieses Passen, dieses Finden einer Person.
Sich Sehen, sich Erkennen.
Wir uns einander zuerkennen gegeben.

Der Wendepunkt auch deshalb, weil man wie Eva vom verbotenen Apfel genascht hat.
Wenn man etwas nicht haben kann, es aber so fantastisch ist, möchte man immer mehr davon haben. Ohne Chance, das jemals zu erreichen.
Ein bisschen Selbstgeißelung.

Ein großer Teil an Positionierung spielt da auch noch mit rein.
Dieses wissen wollen, ob das Gegenüber Wort hält oder zurückschreckt.
Ob die Augenhöhe wackelt oder den Funken zündet.

Ein Tag voller Adrenalin, Endorphin und Dopamin Schwemme.
Die Begeisterung darüber, dass das Rantasten in die richtige Richtung gelaufen ist.

Das ist zumindest meine stümperhafte Meinung zu diesem Tag.

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Montag, 27. Juni 2022
Ring of Fire
Am späten Nachmittag, bevor es ins jeweilige Wochenende geht, telefonieren wir miteinander.
Diesmal ohne Unterbrechungen und ohne Telefon Ping Pong.
Du könntest schon längst Zuhause sein.
Aber irgendwie?.irgendwie willst du das noch hinauszögern.
So sitzt du da, lässt deinen Blick bestimmt über dein Universum wandern, während deine Beine in der Luft baumeln und plauderst mit mir.
Was hält dich dort, statt heimzufahren?
Vielleicht war die Woche zu (er)drückend für dich.
Vielleicht brauchst du noch ein bisschen, um runterzukommen.
Vielleicht willst du dir noch schöne Gedanken machen, bevor die Schlüssel im Schloss gedreht werden.
Einschätzen kann ich es nicht, aber ich habe das Gefühl, dass etwas seit ein paar Tagen in dir arbeitet.
Ist es diese so simple Frage?
Oder gar eine Antwort für dich selbst?
Wichtig ist es nicht, woran es liegt.
Wichtig ist nur, dass ich mich nur zu gerne neben dich gesetzt hätte.
Einen Kaffee in der Hand, die Sonne auf den Beinen und du neben mir.
Eintauchen würde ich in zwei unglaublich zauberhafte Komplimente, die du mir in dieser Woche mit auf den Weg gegeben hast.

Du sagst, dass du mich all die Jahre, in all unseren Gesprächen mich mit nach Hause genommen hast.
Kein Auflegen und Vergessen, sondern ein gehört werden.
Das ist eine solche Bestätigung, dass es mich wirklich sprachlos macht.
Man war keine kleine Ablenkung zwischendurch, sondern eine Hausforderung.
Das ist alles, aber nicht inflationär.

Dem nicht genug, legst du nach.
Du findest es bewundernswert, wie sehr ich bei mir bin.
Wenn du wüsstest, wie fragil das seit 3 x einem halben Jahr ist.
Wenn du wüsstest, wie arg ich vor vielen vielen Jahren dafür kämpfen musste.
Meistens gegen mich selbst.
Oft genug auch gegen eine Wand von Unverständnis.

Genau hinter den Ursachen für diese Kompliment, liegt die Antwort, warum ich so sehr um Rückzug bemüht bin.
Ich kann meine Stärke nicht hergeben, weil das meine sichere Bahn ist.

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