Dienstag, 1. Februar 2022
Genervt
Das bin ich.
Arg sogar.

Nein, nicht von dir.

Mich nerven die Umstände.
Mich nervt die Situation.

Ich nerve mich selbst.
Weil ich das Vermissen nicht gedeckelt bekomme.
Weil das Loslassen so verdammt schwerfällt.

Es nervt mich, dass es dir nicht gut geht und ich hilflos danebenstehe.

Es nervt mich, dass es derzeit keinen Lichtblick gibt.

Es nervt mich, da ich weiß, dass alles noch schlimmer werden wird, sobald dein Sturm richtig losbricht.

Es nervt mich, dass ich dem nichts entgegenhalten kann.

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Montag, 31. Januar 2022
Passt schon
Wieder findet ein Treffen nicht statt.
Wieder gebe ich meinen Urlaub zurück.
Wieder storniere ich ein Hotel.
Wieder sind die Umstände wie sie sind und keiner kann was dafür.
Wieder wird mein kleiner Lichtblick im Keim erstickt.
Wieder steht kein Ersatztermin im Raum.
Wieder brennt die Enttäuschung heiß und bitter in meinem Magen.

Wieder frage ich mich, was ich hier eigentlich mache.
Sollte ich statt auf dich zu warten, zu hoffen, ins Leere zu laufen, mich nicht um mein Universum bemühen?

Ich weiß nicht, ob ich meinem Universum weiter zusehen werden, wie es inhaltsloser und träger wird.
Tag für Tag, Woche für Woche.
Oder ob ich - mal wieder - nach vorne gehe und - mal wieder - der Anstoß bin, der mein Universum zum Laufen bringt?

Wird schon irgendwie weitergehen.

Aber ganz tief in mir drinnen, bin ich so unendlich müde.
Ich will mich nur einmal fallen lassen können ohne wenn und aber.
Ich bin des Hoffens, des sich Freuens und dann des enttäuscht Werdens so unsagbar müde.

Aber ich weiß schon.
Die Umstände.
Passt schon.

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Freitag, 28. Januar 2022
Hineinhorchen
Du nennst es Vorschlag, ich nenne es Entscheidung.
So oder so, ich bin froh darum, dass darüber eine Art Aussprache stattfand.

Ich vermag nicht abzuschätzen, ob es funktionieren wird.
Dafür verbringe ich viel zu gerne Zeit mit dir.
Die Zeit wird es zeigen. Ich werde in mich hineinhorchen und du wirst dich in den Sturm begeben.

Dieser dein Sturm wird heftig werden; dessen bin ich mir sicher.
Auch wird er nicht nur ein paar Monate gehen, sondern langwierig und emotional heftig für dich werden.

Dein Wunsch ist es, da alleine - oder zumindest ohne mich - durchzugehen.
Bei aller Rücksicht hoffe ich jedoch, dass du dir jemanden suchst, der dir da durchhilft. Der dich stützt und dir zuhört. Und sei es, um nur mal zu schreien.

Ehrlich, ich kann nicht vorhersehen, was all das mit uns machen wird.
Ob es mir - wie angekündigt - mein Herz brechen wird.

Das muss ich wohl rausfinden.
Das kann und will ich riskieren.

Für mein Universum kann ich nur sagen, dass es sich anfühlt, als würde es langsam auströpfeln. Die Wahrnehmung des Gegenübers wird weniger und weniger.
Ich bin es so müde, darauf hinzuweisen und dagegen anzugehen.
Auch mein Sturm wird irgendwann kommen auf irgendeine Art und Weise.


Du hast mir relativ früh schon mal erklärt, dass in deiner Welt, in deiner Vorstellung in 2 bis 3 Jahren das "uns" so aussehen wird, dass die Universen nicht mehr getrennt sind.
Ich habe mich damals schon gewundert, warum du dir so verdammt sicher bist, so überzeugt von "uns"
Diese Selbstsicherheit hat mich beeindruckt und tut es immer noch.

2022 wird es belegen, ob diese Selbstsicherheit dem Sturm standhält.

Setzen wir also die Segel dafür?

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