Briefe, die nie geschrieben werden

Meine Planung für die letzten Wochen in diesem Jahr geht in die letzte Runde.

Ein bisschen erschrocken bin ich ja schon, als ich festgestellt habe, dass wir die 4 x 6 Monate demnächst voll machen.

Ein kurzes Innehalten meinerseits, wie die letzten Monate für mich waren.
Und ich stelle fest, dass ich emotional nicht mehr dort stehe, wie noch vor einem Jahr.
Das ist tatsächlich gut!
Keine Achterbahnfahrt mehr für mich.
Ein bisschen mehr Abstand. Zu allem.
Die gelebte Affäre.

Mich macht das gelassener und sorgt dafür, dass sich mein Fokus etwas verschoben hat.
Tempo aufnehmen und in eine neue Richtung laufen.
So war ich schon immer.
Einfach nie stehen bleiben, immer nach vorne.
Vielleicht eine Art des Davonlaufens, wer weiß.

Aber mich schützt das.
Lässt mich in meiner Austernschale atmen, bestätigt mich.

Vielleicht sind wir auch wieder mehr dahin zurückgekehrt, was unsere eigentliche Basis ist.
Du erzählst, sprichst und ich höre zu.
Sowie all die Jahre davor.

Aber ich weiß, wenn die weiteren Verschiebungen kommen, wird sich an dieser Basis nie etwas ändern.
Wenn das zwischen den Laken und das Drumherum anfängt zu verblassen, werden wir immer noch die Stimme des anderen haben.

Wenn wir uns zwischen den Laken begegnen; wenn wir Haut an Haut liegen, wenn wir verschwitzt die Augen schließen, dann ist dieser Moment für mich einer der intensivsten.

Weil dann, genau dann nichts ist.
Nichts im Sinne von Kopf leer.
Kein Batz, keine Zweifel, keine Grübeleien.
Mir fehlt es an Worten, um diesen Zustand zu fassen.

Ich merke immer nur dann, wie heftig das ist, wenn du Fragen stellst.
Weil ich gar nicht in der Lage bin, Gedanken zu formulieren.

Du nennst es zwei Stunden pures Glück, ich nenne es Kopffrei.
Alles ist in Wolken gepackt, durch die nichts dringen kann.

Ich weiß in der Sekunde, in der die Klamotten auf den Boden fall, dass dieser Zustand begrenzt ist.
Ich weiß, wie die Dinge liegen und in welche Richtung wir laufen.
Aber all das kann ich ausblenden.
Die Vorfreude trägt mich schon Stunden vorher gedanklich weit weg.
Die Stunden zwischen den Laken erst recht.

Diese Zeitfenster sind meine einsame Insel im täglichen Hamsterrad.
Ein wunderbares Gefühl, dass du mir da zuteilhaben lässt.
Also nicht wundern, wenn ich auf Fragen nicht sofort antworten kann.
Dann muss ich erst aus meinen Wolken im Kopf auftauchen. 😉

Ich habe heute lange darüber nachgedacht, wie letzten zwei Wochen für mich waren.
Anders, als meine letzte Abwesenheit.

Oft dachte ich mir, ich schreibe dir ausführlicher und habe es dann doch nicht getan.
Warum? Weiß ich tatsächlich selbst nicht.

Vor ein paar Tagen kam eine kleine Seiteninfo von dir.
Und die passt absurder Weise zu diesem Nicht Schreiben Gefühl.
Es hat sich etwas verschoben in deinem Universum.
Etwas, das mir schon lange im Hinterkopf saß, nachdem der angekündigte Knall Mitte des Jahres nicht kam.

Eine kleine Verschiebung, die doch die Richtung vorgibt.
Ich werde dich die nächsten Tage fragen, wie du das siehst. Vielleicht ganz anders?
Für mich wird es klarer und klarer, dein Universum wird sich nicht verändern.
Es hat sich gefestigt und ich hoffe für dich, dass das allen gut bekommt.
Dein Weg zurück in dein Universum?

Wie sagst du immer so schön? Man wird sehen.