Montag, 20. Juni 2022
6 Millimeter
Es ist eine kleine Premiere, dass wir uns an einem Tag zweimal sehen.
Zeitfenster nutzen, wenn sie sich ergeben.

Weil es schon arg heiß ist, will ich den Eis Kaffee vom Mittwoch nachholen.
So stehe ich in dem Starbucks Laden, obwohl solche Ketten nicht meine erste Wahl sind, aber ich habe einfach keine andere.

Die Barista ist gut beschäftigt und ich werde etwas ungeduldig, weil jede Minute des Wartens weniger Zeit mit dir bedeutet.
Ich habe genügend Zeit mir zu überlegen, welche Kaffee Variante es werden soll.
Alles, was schwer auszusprechen ist und blumig bunt übertrieben klingt, findet nicht mein Wohlwollen.

Es werden zwei normale Becher mit geeistem Kaffee. Kein Drumherum, sondern fast schlicht.
Ist es das erste Mal, dass wir zusammen Kaffee trinken?

Die Eiswürfel klirren, als ich in die U Bahn steige.
Die Eiswürfel klirren, als ich dir deinen Becher ins Auto reiche.
Kalt, erfrischend und nicht zuviel, gut gewählt die Kaffee Variante.

Das Auto findet nicht seinen üblichen Parkplatz, dafür aber guten Ersatz.
Während die Sonne auf das Autodach knallt, die warme Luft durch das offene Fenster strömt, bringt der Eis Kaffee die nötige Abkühlung.

Die Eiswürfel klirren im Becher, als du mich fragst, wieviele Millimeter der Friseur nachher stehen lassen soll.
6 Millimeter sind perfekt. Nicht zu kurz, nicht zu lang.

Ich stelle mir vor, wie ein Eiswürfel zweckentfremdet wird.
Am Ohrläppchen würde ich ihn langsam nach unten wandern lassen.
Über deinen Hals, mit kreisenden Bewegungen zur Brustwarze und dann langsam hinab zum Bauch und deinen Oberschenkeln.
So, dass sich immer ein paar Wassertropfen lösen können, um an deinem Körper hinab zu rinnen.
Deine Reaktionen würde ich Sekunde um Sekunde genießen.

Vielleicht würdest du zischend die Luft zwischen den Zähnen einsaugen, weil Kälte nie dein Freund sein wird.

Vielleicht würden deine 6 Millimeter im Gegenzug über meine Haut kratzen.
Erogene Zone für erogene Zone in Beschlag nehmen, bis du zwischen meinen Schenkeln verschwindest.
Nur um Eiswürfelkälte mit Körperhitze zu toppen.

Diese unbändige Lust würde von oben nach unten wandern.
Gänsehaut und Schweißtropfen würden sich abwechseln.
Hungrige Lippen, die nach Kaffee und dem Versprechen nach mehr schmecken.
Zwei Körper, die sich nur zu gerne in die Laken drücken.

An all das denke ich, als ich später aus deinem Auto steige, die Becher einsammle und die nur noch wenigen Eiswürfel nochmal klirren lasse, bevor ich sie im nächsten Mülleimer versenke.

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Freitag, 17. Juni 2022
Hat man sein Warum des Lebens, so verträgt man sich fast mit jedem Wie - Friedrich Nietzsche
Während der Salzgeschmack des Laugengebäcks noch über meine Zunge rollt, umhüllen mich die letzten Tage mit dir.

Mittwochabend wolltest du schon spontan vor mir stehen, aber die Rush Hour war gegen dich.
So stehst du heute Morgen mit Frühstück in der Hand vor mir.
Eine gewisse Art von Frühstück, das eine bestimmte Teilhabe an deinem Universum symbolisiert.

Ganz ganz ehrlich?
Das sind diese kleinen, unscheinbaren Momente, welche mich wegkegeln.
Deine Vorfreude, dein Adrenalin und dein Glück überschwemmen mich. Nein, überschwemmen ist negativ. Der Ausdruck passt nicht ganz.
Das ist ein warmer Sommerregen für mich.
Solche Momente machen mich sprachlos. Weil ich es tatsächlich nicht verstehe, womit ich das verdient habe.
Und auch nicht, warum du all das nicht schon früher ausleben konntest.
In diesen Minuten bist du so DU.
In diesen Momenten möchte ich dich gar nicht mehr loslassen.

Gestern auf der Autofahrt habe ich mir überlegt, ob unsere - manchmal - unterschiedliche Ansichten, Dialoge, Diskussionen (?) uns guttun.
Egal, was in den letzten Monaten passiert ist, waren wir nie unfair zueinander.
Nie verletzend in unseren Äußerungen.
Ich glaube tatsächlich, dass wir uns sehr offen gezeigt haben und ich für meinen Teil habe das nie bereut.
Ich habe mich nie schutzlos gefühlt.
Du siehst mich, wie ich bin und nimmst es so an.
Bloßgestellt, aber nie nackt gefühlt.
Auch das eine Antwort auf deine Frage, warum ich mich auf dein Geschlecht eingelassen habe.
So etwas ist mir bisher zum letzten Mal mit 16 Jahren passiert.

Meine Hand spielt mit deinem Nacken, deinen so sorgfältig zurecht gelegten Haaren und auch wenn es abgedroschen klingt, das Geschlecht hier - zwischen uns - spielt absolut keine Rolle für mich.
Ich kann unzählige Dinge aufzählen, die mich so fühlen lassen, wie ich s tue und die nichts mit XX oder XY zu tun haben.
Herz, Verstand, Nähe, Vertrauen haben nichts mit Chromosomen zu tun.
Oder man liest einfach nochmal die Überschrift. ;-)

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war halt nicht Scheiße
Meine Antwort an dich am selben Tag darf hier natürlich auch nicht fehlen:


"Hallo zurück,

auch wenn wir uns nachher hoffentlich hören.

Das Bild hat quasi schon einen Rahmen bzw. ist aufgespannt auf eine ca. 5 cm dicke ? bemalte ? Leinwand. Das Bild im Bild.
Ich fotografiere s dir nochmal besser ab. Aber ein Rahmen braucht das gar nicht.
Unsere Alt-Büro-Vermieterin hatte dort im Anwesen ihr Studio.
Eine witzige, etwas schrille Frau. Aber sie hat immer charmante Stücke.
Hier der Link - falls die Neugier siegt. 😉

Warum sollte ich dir keine Mohnblumen schicken? Dein PS habe ich nicht verstanden.
Nicht gewünscht?

BITTE, wirklich eine Bitte, lass dir dein Glück, deine gute Laune nicht nehmen.
Ich ticke da nur etwas anders. Du weißt, die Kassandra in mir ist nie verschwunden. Manchmal schweigt sie nur, weil sie dir dein Glück so sehr gönnt.
Das soll nicht enden.

Warum ich mich auf dich, als Geschlecht eingelassen habe?
Ließ deinen Absatz mit dem Edelstein über mich.
Denn genau das ist es, was du für mit deinem Geschlecht mich bist.
Keiner war bisher so wie du.
Keiner so facettenreich, so warm, so faszinierend.
Der Mann meines Lebens. So einfach und doch so wahr.
Dir ist nicht bewusst, was für ein wunderbarer Mensch du bist. Macht nichts, das zeige ich dir gerne noch eine Weile auf.

Wir kennen und kennen uns doch nicht so lange.
14 Jahre lang sind wir auf verschrobene Art Wegbegleiter des anderen.
Deswegen habe ich dir damals die Abschiedsmail bzgl. meines Büros geschrieben.
Es sollte nicht enden. Ich konnte das nicht zulassen.

Und das im Archiv, dass davor im Büro?.es fühlte sich einfach richtig an.
So, als wären wir all diese verdammte Zeit darauf zugesteuert, obwohl wir es nie wahrhaben wollten.
Im Archiv, im Büro wusste ich, dass ein sich Fallenlassen okay ist, weil ich in diesem Moment nicht am Ende, sondern nur in diesem Moment, nicht aufschlagen würde.
Fallen, um des Fallens willen.

Du warst irgendwie immer da, obwohl doch unbekannt.
Immer eine Art Hintergrundrauschen, ein leises Flüstern.
Es macht mir Angst, dass das irgendwann nicht mehr so sein könnte. Das füreinander da sein, egal in welcher Form.
Mit allem könnte ich irgendwann klarkommen, aber damit nicht.



Küss dich"

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Mohnblütenblätter
In letzter Zeit bleiben wir immer mal wieder an Mohnblumen hängen.
Kleine, feine Blumen am Wegesrand.
Jahreszeitenbegleiter auf ihre eigene Art und Weise und uns zugehörig.
Als ich dir ein Foto eines Bildes aus meiner Wohnung schicke ist die folgende Antwort von dir mehr als ich erwartet habe:




"Guten Morgen Shtriga,

ein sehr schönes Bild in einem starken Format.
Der Beruf in mir spricht. Dürfte ich einen Rahmen dafür finden und anfertigen?
Auf dem Kleid sind keine Mohnblumen, und dennoch schreit es danach.
Es sind die Ränder des Stoffes, die wie Mohnblütenblätter (ein schweres Wort), fast ins Nichts auslaufen, die Transparenz und Leuchtkraft des Rots , exakt Mohn.
Frau mit Hut, ein sehr schönes Motiv, wer hat das Bild gemalt?

Ich bin heute Morgen etwas später los und bin ziemlich eilig an den Mohnblumen vorbei,
die gerade heute mit einem extra satten und fetten, dunklem Rot im Feld standen, und
6 Minuten nach meiner Ankunft im Büro schickst Du mir sowas. Schön.

Ich war, bin noch etwas, nicht aus der Spur, aber ?nicht zufrieden? das ich Dich mit meiner scheiß guten, aktuellen Laune nicht infizieren, mitreißen kann oder ein bisschen angesteckt habe.
Meine Überlegungen ? Gedanken.
Was jetzt nicht heißt das ich Dich nicht verstehe.

Eine Antwort ist, mir, nach längerer Zeit des Lesens und nachdenken, es hätte mir schon viel früher,
ins Gesicht schreien müssen, aber nun ja, das Geschlecht eben.
Eine Antwort auf die Frage, meine Frage, warum hast Du Dich auf mich, nicht mich als Person, mich als Geschlecht eingelassen?
Warum bist Du bisher mit diesem Geschlecht nicht in eine tragende, für beide, fähige Partnerschaft gedrungen?

Nach wie vor die Frage, auch zu Dir - DAS ARCHIV: Warum hast Du Dein Territorium verlassen? Ohne weitere Frage oder HÄTTE, WÄRE.
Bitte ganz ohne Epaulette und nicht aus meiner Richtung.
Du hast mich mit Deinem, unseren Blog darauf gebracht oder auf den Holzweg geführt!
Niemand schreibt, also denkt, ja, empfindet so wie Du.
Jaa, jetzt erst.

Welcher Mensch kann eine solche Person, so junge Person, fassen.
Fassen in dem Begriff des einen Edelstein, so halten das er leuchtet und glänzt und dennoch sicher bei einem ist.
Du bist eine Person von so großen und wirklich kolossalem Vermögen Gefühle und Strömungen aufzunehmen, weiterzugeben und diese auch auszudrücken, dass dies nur Jemand kann, der Dir ähnlich, also dein Geschlecht haben könnte.
Ich habe noch keinen Mann oder auch Frau gesprochen oder kennengelernt der / die Dir hier auf Augenhöhe begegnen könnte.

Nicht nur zwischen den Laken bin ich glücklich, wirklich glücklich das oder Dich teilen zu dürfen.

Nimm den Text und lege ihn in der Shtriga ab, fürs Archiv, für uns, für Dich.

Ja, ich bin sehr froh und stolz, nun die Epauletten, mich getraut, es gewagt zu haben,
vor, 3 x einem halben Jahr, meinen Kopf zur Seite gelegt zu haben und dich versucht habe zu küssen.

Hätte ja auch Scheiße sein können.

FDg


Ps: Überleg Dir beim nächsten Mal, wenn Du Gemälde mit Mohnblumen verschickst.

Ps / Ps: Ich habe grade nochmal den Text auf Fehler gelesen und war mir nicht sicher, ob ich nun zu tief oder gar verletzend schreibe, nein, wir können das miteinander machen und somit auch schreiben. Senden?.."

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Dienstag, 7. Juni 2022
Sinkflug
Durch Zufall stolpere ich über eine altbekannte Band.
Durch Zufall spült mir Youtube ein Lied in die Vorschlagsliste.
MEGAHERZ mit Nicht genug.

Das Lied dröhnt laut, während ich meinen schweren Ordner auf dem Schoß mit Papieren noch schwerer mache.

Ein, zwei Sätze von dem Lied knallen direkt ins Herz.
Direkt in den richtigen Kanal.

Ich denke an unsere letzte Woche.
Daran, dass es in deinem Universum - mal wieder
- brenzlig wurde. Weil sich deinerseits - mal wieder - nicht an die kleinstmögliche, meinerseits erbetene Absprache gehalten wurde.
Daran, was eigentlich unsere Gesprächsinhalte waren.
Daran, dass du mir nebenbei erzählst, dass ich dich eine Woche lang nicht hören, lesen oder sehen werde.

Wir sind zwischen den Laken fantastisch.
Aber in dem Drumherum sind wird gerade im Sinkflug.
Ich weiß nicht, ob du dir das nicht bewusst ist oder ob du das gar nicht wahrhaben willst.
Sei ehrlich, wie siehst du es im Moment?

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