Mittwoch, 16. Februar 2022
Seifenblasen
Deine Mails, welche mich unterwegs erreichen, erheitern mich an der ein oder anderen Stelle sehr.

Du fragst, wie ich erkenne, dass Du nachdenklich klingst?
Zum einen, weil es deutlich zwischen den Zeilen steht.
Zum anderen, weil ich dich kenne.
An gewissen Tagen (Todestag deines Vaters zum Beispiel) gehst Du in deine Innenschau.
Nachdem ich dir ja unerwartet "passiert" bin und sich dieser Tag nun jährt, lag die Nachdenklichkeit auf der Hand.
Aber auch, weil wir dieses Thema gar nicht angesprochen haben.
Elefant im Raum Syndrom und so....

365 Tage sind nun rum.
Wie war dieses Jahr für dich?
Hat es dich verändert?
Falls ja, wie?

Du sagst oft, dass ich das "Licht in dir angeschaltet" hätte.
Darüber muss ich immer ein bisschen schmunzeln.
Denn es stimmt nicht.
All das war schon immer in dir.
Das BIST Du.
Du hast es nur jetzt zugelassen und zu Tage gefördert.
Wenn du dich das wieder traust, gelingt dir das mit jedem anderen Menschen auch.
Du hast die Klinke dieser Tür gedrückt und bist hindurch gegangen.
Du alleine.
Ich werde dir diese Seifenblase nicht kaputt machen.
Genieß sie. Schaue ihr zu.

An manchen Tagen bin ich da nicht besser.
Obwohl ich weiß, was kommen wird, brauchen wir alle mal etwas Schönes zum Tagträumen.

Mein Moment der Seifenblase schlich sich ganz unerwartet an.
Ich stand auf dem Boot, umringt von unterschiedlichen Menschen.
Der Sonnenuntergang bot alles auf, was ging.
Rosagefärbte Zuckerwatte Wolken, die die Dolomiten in weiter Ferne in warmes Licht tauchen.
Die unzähligen Menschen um mich herum zückten alle wie wild ihre Handys.
Für einen Moment sah man diesen tollen Augenblick durch viele Displays.
Die Seifenblase in meinem Kopf schillerte bunt auf.
Dein Arm würde bei so etwas um meine Hüfte liegen.
Oder wäre deine Hand mit meiner verschränkt?
Bei den Displays würde deine Augenbraue wieder typisch snobistisch nach oben schnellen.
(Ja, für den Begriff hassliebst du mich wieder...).
Aber wir würden dort stehen und trotzdem grinsen.
Über die anderen. Über uns.

Als das Boot anlegt, ich an Land springe, nimmt es die Seifenblase mit.
Solche Illusionen werden sicherlich weniger und weniger mit der Zeit.
So bleibt mir nur, dass ich sie hier zumindest festhalte.

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Sonntag, 13. Februar 2022
never regret
12 Monate ist unsere erste Begegnung her.

Jene welche, die längst überfällig war und dennoch früher vielleicht nicht passend gewesen wäre.

Ich war so unheimlich nervös und hatte Angst, dass sich dadurch ein verändern würde.

Das hat es auch.
Vieles in mir.
Aber nicht zum Negativen.

Ich habe eigene Grenzen überwunden.
Eigene Barrieren fallen lassen.
Gefühle und Gedanken zugelassen.

Nie, wirklich niemals hätte ich damit gerechnet, dass wir dort landen, wo wir jetzt sind.

Ich bereue keinen Augenblick mit dir.

Ob wir noch weitere 12 Wochen, 12 Monate oder 12 Jahre mitmachen haben, kann ich nicht beurteilen.
Aber ich will es auf mich zukommen lassen und hoffentlich das Beste daraus machen.

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Freitag, 11. Februar 2022
Zeit II
Mein Zeitfenster verschiebt unvorhergesehen.
Es tut mir unheimlich leid, dass aus 2 Stunden nur eine wird.
Aber du siehst das unfassbar gelassen, was mich erleichtert die Tür öffnen lässt.

Dieses Zeitfenster mit dir ist berauschend!

Ich spüre dich.
Ich schmecke dich.
Ich fühle dich.

Es ist so falsch und fühlt sich so richtig an.
Und in diesem Moment ist einfach nichts ums uns herum.
Da sind nur wir.

Ich liege in deinen Armen.
Rieche den Schweiß, den Sex, deinen Duft.

Irgendwann umarmst du mich so fest, dass ich mich nicht mehr bewegen kann.
Ganz still liege ich da und warte ab, was an Emotion über mich hereinschwappen wird.
Dann folgt von dir ein ganz leichter, zarter Kuss.
Dieser Kuss ist anders. Nicht mehr wild, leidenschaftlich und im Rausch.
Ein Hauch, der mich gleichbedeutend gefangen nimmt, wie die Ekstase vorher.
In diesem winzigen Bruchteil steckt mehr, als du mir später erzählen wirst. Behaupte ich jetzt mal.
Dieser Augenblick ist für mich wie ein Kokon.

Bei der Verabschiedung sagst du, dass wir im Moment nur eine schwere Zeit haben.
Wie gerne würde ich dir glauben!
Wie sehr würde ich dir, ich uns das wünschen!

Aber dein Sturm, vielleicht sogar mein Sturm wird kommen.
Woche für Woche rückt er näher.
So bleibt mir nichts anders übrig, als diesen Augenblick im Kokon zu genießen und für einen Wimpernschlag den Seifenblasen zuzusehen.

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