Mittwoch, 19. Januar 2022
Teilen - sich Mitteilen
Ich fange demnächst ein neues Buch an.
Es geht um eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die man hätte führen können.

Zu gerne würde ich mich darüber mit dir austauschen.
Dir davon erzählen ob und wie mich dieses Buch packt.

Das ist etwas, was ich immer unsagbar gerne mit dir gemacht habe und was mir jetzt umso stärker fehlt.
Der Gedankenaustausch.
Das Teilen von Dingen, die einen bewegen.

Welches Hörbuch hat dich gerade erwischt?
Welche Sprecherstimme begeistert dich jetzt jeden Morgen?
Oder hast du es tatsächlich geschafft, eines meiner geschenkten Bücher zu lesen? Wobei ich davon ausgehe, dass dem nicht so ist.

Hand in Hand laufen, um einen zugefrorenen See.
Die wenigen warmen Sonnenstrahlen auf der Haut spüren.
Reden darüber, was so ein Buch in einem auslöst.
Das fehlt mir jetzt.

Du fehlst mir.

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Dienstag, 18. Januar 2022
Bahn um Bahn
Vor einiger Zeit habe ich ein neues Hobby entdeckt, welches jetzt mit einer Regelmäßigkeit ausgeübt werden soll.
In der Schwimmhalle ist es kalt, währenddessen die Beats laut von den Wänden hallen.

Mein Kopf versucht sich auf die Musik zu konzentrieren.
Den Alltag zu vergessen und die schmerzende Schulter zu beruhigen.

Eine Weile gelingt mir das ziemlich gut.
Nur solange, bis mir ein Satz von dir in die Hirnwindungen springt.
Ein Satz, der dich ansprang, während du Zuhause Bahn um Bahn gezogen hast.
Während deine Traumwelt in deiner Schwimmhalle mich vorsah und du überlegt hast, ob nicht der falsche Mensch mit dir zusammenwohnt.

Diese Aussage von dir hat mich lange beschäftigt, weil sie doch sehr früh ausgesprochen wurde.
Kaltes Wasser umspült mich, aber leider meine Empfindungen nicht hinweg.

Ob du dir vorgestellt hast, dass ich am Beckenrand sitze und du auf mich zu geschwommen kommst, um mich für eine weitere Runde zu überreden?
Ob du deine Unterarme auf meine Oberschenkel abgelegt hättest, um nicht davon zu treiben?
Ob dein Gedankenblitz richtig war?

All das geistert in mir, lässt mich nicht los.
Nach einer knappen Stunde lasse ich das hellblaue Wasser zurück.
Zurück muss auch der Eindruck bleiben, du wärst mit mir in dieser Halle gewesen und hast mir leise ins Ohr geflüstert: ?Fühl dich geküsst und geliebt.?

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Montag, 17. Januar 2022
Eiswasser
Ein Eimer voll davon über meinen Kopf / Verstand gekippt.
Unerwartet und heftig erwischt er mich.

Ich lese einen Artikel.
Ein Interview über Liebesbriefe.
Aus deiner Zeitschrift. Aus deinem Abo.

Du weißt nicht, welchen Titel dieser Blog hier trägt.
Du weißt nicht, dass ich hier überhaupt schreibe.

Du weißt nicht, was das (schon wieder) für ein ?grusliger? Treffer an Gemeinsamkeiten war.

Wie schaffen wir das immer?
Wie kann das bitte sein?

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Bereuen
Du schreibst:

"Es vergeht keine Stunde an die ich nicht an unsere Stunden denke und nur hoffe und hoffe.
Nichts ist kleiner oder weniger geworden.

Unfair, es an Dich zurichten oder dir zu erzählen wie es mir fehlt einen warmen Körper vor mir zu haben und ihn zu umarmen. Deinen Körper.

Hirn, weil es heute ein unsäglicher Wunsch wäre und es doch so einfach gewesen wäre.

Weil nicht nur der Beischlaf Nähe bedeutet, sondern auch der Schlaf, der gerade nicht besonders vorne ansteht, weil mir die Geborgenheit fehlt.

Hirn, weil ich es verpasst habe."



Diesen zweiten Teil deiner Nachricht musste ich immer und immer wieder.

Du bereust, so meine Interpretation, dass du meinem Wunsch nach einer gemeinsamen Nacht nicht nachgekommen bist.

Das ist schade, weil ich davon ausging, dass mein Wunsch für dich verständlich gewesen ist.


Ich wollte dein wertvollstes Gut haben.
Deine Zeit.
Nur für mich.
Dich nur für mich haben.


Vielleicht hatte die Ablehnung meines Wunsches schon damals etwas mit unterschiedlichen Vorstellungen von Achtsamkeit zu tun.

Vielleicht sind wir aber auch lediglich in unseren Köpfen, in unseren Vorstellung, in unserem Kitsch Roman gut.
Aber eben nicht im alltäglichen Leben.
Nie umsetzbare in der Realität und deswegen völlig überbewertet?
Ich kann es noch nicht beurteilen.


Du weißt, dass ich gerne das SWR Nacht Café angucke.
Einer der Gäste meinte dort mal, dass man im Leben nur die Dinge bereut, die man NICHT gemacht hat.
Alles andere ist Erfahrungen sammeln.


Ich hoffe so sehr, dass dein nächster Mensch nach mir es schafft, dass du nichts mehr zu bereuen hast.


Dass es diesem Menschen glückt, deine Nähe und Zeit geschenkt zu bekommen, wenn man eine gemeinsame Nacht ergattert.
Das ihr all die Erfahrungen sammelt, die irgendwo auch doch das Glück ausmachen.

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